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Friends in High Places
Überlebenskunst im heutigen Burma
Ein Dokumentarfilm von Lindsey Merrison


Jahrzehntelange Korruption und Isolation unter der Diktatur des Generals Ne Win haben aus dem einst reichen Burma (seit 1989 "Myanmar") eines der ärmsten Länder der Erde gemacht.

Aber hinter dem düsteren Repertoire repressiver Maßnahmen und der Misswirtschaft des Regimes existiert die unbekannte phantastische Welt des Nat-Kults. 'Nats' sind übernatürliche Wesen, irgendwo zwischen Göttern und Geistern angesiedelt, viele von ihnen einst Opfer einer ungerechten Herrschaft. Das burmesische Volk, selber einer unberechenbaren Junta ausgeliefert, kann sich gut mit den übernatürlichen Figuren identifizieren. Und so ist dieser uralte Kult, obwohl mehr als 80% der Bevölkerung Buddhisten sind, noch immer lebendig und allgegenwärtig. Im Zentrum des Kults stehen Mediums, sogenannte nat kadaw, viele von ihnen Homosexuelle.

"Friends in High Places", ein Film ohne Genehmigung in Burmas Hauptstadt Yangon gedreht, führt in die Welt des Nat-Kults und das Leben einiger Mediums. Die "Fremdenführerinnen" durch das unbekannte Reich farbenprächtiger Kostüme, ergreifender Geschichten, ekstatischer Musik und extravaganter Tänze sind zwei alte Burmesinnen. Gezeigt wird die ungewöhnliche Rolle, die die Nat-Mediums in der burmesischen Gesellschaft spielen – z.B. als Sozialarbeiter ganz eigener Art und sogar als Psychiater für Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung.

Während die Militärregierung ihre Macht in endlosen Fernsehübertragungen ihrer Paraden feiert, und der erste Monsunregen über die Stadt Yangon hernieder rauscht, sehen wir, wie sehr das Übernatürliche in dem alttäglichen Leben der Burmesen präsent ist. In privaten Konsultationen mit ihren Mediums erzählen Ratsuchende von ihren Problemen, Hoffnungen und Ängsten und vermitteln einen Eindruck von dem Leben zwischen Diktatur und wildem Kapitalismus.

Wir sehen Burmesen jeden Alters, die in vibrierenden theatralischen Riten, nat pwe genannt, die Nats zu besänftigen suchen und gleichzeitig - der traurigen Realität ihrer täglichen Existenz zum Trotz und ganz und gar unbuddhistisch - sich dem Lebensgenuss hingeben.

Ein authentisches und menschliches Porträt über die Kunst des Überlebens im heutigen Burma.

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