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Die burmesischen Jahre
Ein Dokumentarfilm von Lindsey Merrison
Sally Merrison, die ihre Vergangenheit so sehr verleugnete, daß sie ihren Kindern erzählte, sie stamme aus Wales, kehrt als Mittelpunkt des Dokumentarfilms ihrer Tochter in die Heimat Burma zurück. Nachdem Sally und ihr Bruder Bill sich ein Leben in England aufgebaut haben, besuchen sie zum ersten Mal seit ihrer Kindheit das Land ihrer Geburt. Ihre gegensätzlichen Meinungen über das Erinnern, Identität und ihre eurasische Herkunft bilden einen unauflöslichen Dialog, der ihre persönliche Geschichte und die Geschichte Burmas wiederspiegelt.
»The past is a foreign country:
they do things differently there«
Lindsey Merrison über ihren Film:
»(...) Our Burmese Days ist keine gewöhnliche Reise in die Vergangenheit:
keine bunten Märkte haben wir besucht und absolut keine alten Schulen.
Während meine Mutter energisch versuchte, nichts von dem verdrängten Teil
ihres Lebens preiszugeben, purzelten die Erinnerungen, Geständnisse und sogar
philosophischen Einsichten aus meinem Onkel heraus. Wie zwei Gestalten aus
dem pikaresken Roman des 18. Jahrhunderts, der griesgrämige und der
sentimentale Reisende, neckten sie einander, mich und die Kamera,
hoffnungslos verstrickt in das Dilemma der kulturellen Identität und die Last
der frühen Jahre. Es gibt keinen folkoristischen Blick auf Burma, vielmehr
ist die Vergangenheit das fremde Land, denn, wir mögen zwar auf den ersten
Blick bloß dem damaligen Fluchtweg vor den einmarschierenden Japanern
nachspüren, fahren aber gleichzeitig auch tiefer und tiefer in das heart of
darkness meiner Mutter.«
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